Bruce's Meinung

37 – Ferien im Norden, Polarlichter bei uns und vom Leben & Sterben

Ich habe mich schon laaange nicht mehr gemeldet.

Sibylle war ja in Norwegen, allein, mit ihren Eltern, ohne uns, ohne Stefan! Das musste ich also erst einmal verkraften.
Aber ich habe nun wieder ein paar Fotos so bearbeitet, dass es aussieht, als wären Zora und ich dabei gewesen! In ein paar Jahren denken wir dann, dass wir tatsächlich dabei gewesen waren, weil Menschen ja immer denken, dass das was sie auf den Fotos sehen, so richtig ist. Naja, es gäbe da ja auch so etwas wie ein Gehirn, das man nutzen könnte, aber die meisten ignorieren das.

Also auf jeden Fall waren wir zusammen mit Sibylle in Norwegen!
Ihr glaubt das nicht? Schaut euch die Beweise an:

 

Cool, oder!? Es war eine gute Zeit.

Und wisst ihr, was das Beste war?! Da fliegt Sibylle, ähm, ich meine, da fliegen wir nach Norwegen und dann!? Dann haben wir im Mai bei uns, hier im Jura, Polarlichter!
Da hätte Sibylle, ähm, wir, wir natürlich, überhaupt nicht nach Norwegen reisen müssen.

 

 

Und dann war da ja noch Sibylle’s OP, bei der zum Glück alles gut ging und sie war viel zu früh schon wieder viel zu fit, so dass ich schon früh wieder so weit laufen gehen musste. Leute, ich habe mich auf ein paar entspannte Wochen gefreut und dann rennt Sibylle zwei Wochen nach der OP schon wieder den Berg rauf! Aber besser so als umgekehrt, wobei, wenn wir den Berg rauf rennen, müssen wir auch wieder runter… Umgekehrt wäre dann ja runter und dann wieder rauf… Nein, nein, ihr wisst schon wie ich meine.

Auf jeden Fall wollte dann die Wunde nicht heilen, da musste Sibylle nun monatelang aufpassen und immer wieder zur Kontrolle. Aber jetzt sollte endlich wieder gut sein. Hund alänge! Ihr kennt bestimmt die Redewendung „Holz anfassen“? Der Ursprung davon ist ja, dass früher jeder in seinem Wohnzimmer ein Holzkreuz hängen hatte, oder viele haben ein Stück Holz dabei gehabt, das sie von der Kirche gekauft haben, weil die gesagt haben, das ist ein Stück Holz vom Kreuz Jesu oder so……. Also Zora und haben auch gerne Holz und tragen das manchmal durch die Gegend, aber ich hoffe ja nicht, dass da jemand mal dran gehangen hat.
Auf jeden Fall; wenn man Glück brauchte, hat man das Kreuz, oder eben das Holzstück vom echten (jaaaa klar) Kreuz, angefasst. Aber Sibylle sagt, dass wir mehr Hundehaare im Haus haben als Holz (und wir haben seeeehr viel Holz zuhause), und auf den Kleidern sind auch immer Hundehaare mit dabei, egal wo man ist.  Da sei es viel sinnvoller zu sagen: „Hund anfassen“ anstatt „Holz anfassen“.

Auch sonst hat sich im letzten halben Jahr viel getan. Sibylle hat eine neue Arbeitsstelle und die gefällt ihr sehr gut. Mir gefällt das nicht! Sie ist nun immer unterwegs. Tag und Nacht und hat keine Zeit mehr für uns! Ok, zugegeben, sie ist 1x pro Woche weg und im Moment hat sie noch einige Fotoaufträge, aber es fühlt sich an, als wäre sie Tag und Nacht unterwegs!

Sie sagt, dass sie nun nochmals eine Woche „Stress Deluxe“ hat, damit sie sich ihr Burnout auch verdient hat. Keine Ahnung, wieso man sich ein Burnout verdienen muss oder sogar möchte. Also ich möchte kein Burnout als Belohnung!

Zora, die alte Dame die, ist mit ihren bald 15 Jahren immer noch ziemlich fit. Also ich bin jetzt 9 Jahre alt und habe schon ein paar Alterserscheinungen. Ich, Bruce, der ewig jung gebliebene, zeigt Alterserscheinungen! Das hätte auch nie jemand gedacht! Aber wenn Sibylle ihr Leben umkrempelt (pssssssst; Midlifecrisis, pssssssssst) dann darf ich ja auch etwas älter werden.

 

Dann etwas Trauriges…
Wir haben erfahren, dass Stefans Freund aus Finnland, bei dem wir damals waren, verstorben ist. Obwohl Sibylle und Stefan keinen Kontakt mehr zu ihm hatten, hat uns diese Nachricht doch sehr getroffen.
Oder vielleicht gerade deshalb, weil Sibylle und Stefan keinen Kontakt mehr hatten.

Leute, das zeigt, dass man verzeihen muss, dass man sich gut überlegen muss, ob es Sinn macht, immer wütend und enttäuscht und traurig zu sein. Und dass man sich nicht von anderen davon abhalten lassen darf, mit jemandem Kontakt zu haben. Wenn jemand zwischen euch steht, egal, es gibt immer einen Weg, das Hindernis zu umgehen. Ein Hindernis lässt sich umfahren, oder eben umfahren.
Man sollte wenigstens versuchen, die Wellen zu glätten. Ah nein, das heisst glaube ich, die Wogen glätten.

Denn man bereut nicht das, was man versucht hat, sondern das, was man nicht versucht hat.

Jetzt ist es zu spät. Wir können uns nur noch in Gedanken verabschieden.
Wir denken an ihn und wünschen ihm eine gute Reise.